Wie Google mit PageSpeed die Spreu vom Weizen trennt
Der immer stärker wachsende Anteil an mobilen Zugriffen ins Internet macht ein Umdenken beim Betrieb von klassischen Internetseiten nötig. Nicht nur am PC muss die Seite einwandfrei aussehen, sondern auch auf dem Smartphone. Allem voran muss die Webseite jedoch schnell geladen werden. Mit PageSpeed liefert Google ein Analyse-Tool und weist damit auf die Dringlichkeit zur Reduzierung der Ladezeiten hin. Ambitionierte Webmaster sollten diese Initiative als Möglichkeit für Rankingvorteile begreifen.
In diesem Artikel möchten wir uns auf die drei schwerwiegendsten Mängel im Umgang mit einer guten Seitenladegeschwindigkeit beschränken. Diese sind:
- Fehlende Komprimierung der Ressourcen (gzip, deflate).
- Inaktives Browsercaching.
- Lähmende Javascript- und CSS-Dateien, die vor dem Seiteninhalt geladen werden.
Datenkomprimierung
Da die meisten Webseiten unter einem Apache-Webserver laufen, behandeln wir das Thema Datenkomprimierung mit dieser Grundlage. Bevor im Trüben gefischt wird, sollte zunächst überprüft werden, ob eines der Datenkomprimierungs-Module mod_deflate oder mod_gzip auf dem Web-Server (Apache) installiert ist. Dazu erstellt man z.B. die Datei info.php mit dem Inhalt <?PHP phpinfo (); ?> und lädt diese dann in das Hauptverzeichnis der Internetpräsenz. Diese Datei ruft man danach über den Browser auf (also z.B. www.meinetolleseite.de/info.php) und erhält unter anderem eine Auflistung der sog. PHP-Variablen. Ist die Variable _SERVER[„HTTP_ACCEPT_ENCODING“] mit der Zuweisung gzip oder/und deflate vorhanden, kann man mit der Konfiguration starten. Falls nicht, muss eines der Module nachinstalliert werden. Der Server-Admin wird wissen wie es geht. Wir empfehlen deflate, da dieses neuer und intensiver bei der Komprimierung ist.
Auf keinen Fall darf die info.php am Ende der Arbeit im Webspace verbleiben, da diese Datei möglichen Angreifern unnötig viele Informationen über den Server gibt.
Bei einigen Massenhostern (1und1 ist so ein Kandidat) muss man in den Low-Cost-Hosting-Paketen die Komprimierung erst über eine sog. php.ini anknipsen. Diese erstellt man selbst auf seinem Rechner, schreibt zlib.output_compression = on hinein und lädt sie per FTP ins Hauptverzeichnis der Internetpräsenz.
Soweit die Vorbereitung des Servers. Zur eigentlichen Konfiguration muss eine .htaccess Datei erstellt werden (Achtung, der . gehört zur Datei dazu; ohne funktioniert sie nicht). Sollte bereits eine .htaccess im Hauptverzeichnis des Webspace liegen, muss natürlich diese bearbeitet werden, da sich hierin andere wichtige Anweisungen befinden könnten.
Folgende Anleitungen zeigen den nötigen Inhalt für die .htaccess zur Komprimierung der Daten:
Browsercaching
Mit der Aktivierung des Browsercachings kann man beim PageSpeed ebenfalls viele Punkte gut machen. Hierzu editiert man die bereits oben erwähnte .htaccess und setzt den Ablauf des Browser-Caches auf einen Monat. Eine empfehlenswerte Vorlage kann hier kopiert werden.
Lähmende Javascript- und CSS-Dateien
Der wohl aufwändigste Teil der Optimierung ist die Reduzierung von Javascript- und CSS-Datei-Aufrufen im sog. Header der Internetpräsenz. Denn hierbei muss sorgfältig überprüft werden, welche Anweisungen unbedingt für die ordnungsgemäße Darstellung im oberen Bereich der Webseite benötigt werden. Alles (vorerst) Unnötige sollte in den Footer der Seite verbannt werden. Mit Javascript-Aufrufen ist dies meist leichter als mit CSS-Dateien. Bei CSS-Dateien kann es enorme Geschwindigkeitsvorteile bringen, wenn diese nicht aus einer externen Datei in das HTML-Dokument geladen werden, sondern die CSS-Anweisungen direkt im HTML-Dokument implementiert werden (im Header, bitte kein sog. Inline-CSS). Als Faustregel könnte man sagen, dass “alles was von außerhalb des HTML-Dokuments zu geladen werden muss, zu viel Zeit beansprucht.”
Unser Tipp zum Schluss: Schauen Sie regelmäßig beim kostenlosen PageSpeed-Online-Check vorbei und überprüfen Sie Ihre Internetseite auf Schwachstellen!
In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß bei der Optimierung.