Wenn ein Link nicht mehr funktioniert und nach dem Klick darauf eine sog. 404-Fehlermeldung erscheint, sprechen wir von einem “Broken Link” (auch “Toter Link” genannt). Dass nach dem Anklicken eines solchen Links zunächst einige Zeit ohne Rückmeldung vergeht, ist für Besucher, die nicht schon längst die Seite gewechselt haben, schon mal grundsätzlich ärgerlich. Die Nutzererfahrung ist in solchen Fällen also schlecht und schlechte Nutzererfahrungen wirken sich negativ auf das Suchmaschinenranking aus.
Warum ist das so?
Sog. Crawler durchforsten für Suchmaschinen das Internet und simulieren den Vorgang des Besuchs auf einer Internetpräsenz. Die Crawler laden die jeweilige Seite vom Server um diese wiederum anderen, suchmaschineninternen Programmen zur Bewertung bereitzustellen. Alle Links in einer gecrawlten Seite werden an den sog. Scheduler (so heißt das Programm bei Google) weiter gereicht, der alle gefundenen Links verwaltet und zuordnet. Die Aufgabe des Schedulers besteht im Folgeschritt darin, die Crawler nach einiger Zeit wieder zu der gespeicherten Linkadresse zu schicken, um mögliche Updates der Webseite herunterzuladen und erneut zu bewerten. An Webseitenadressen, die einen 404-Fehler ausgeliefert haben, wird der Scheduler zukünftig keine Crawler mehr schicken. Dass dies kein gutes Licht auf die betreffende Webseite wirft, kann man sich gut vorstellen. Für Webmaster ist es also wichtig, mögliche 404-Fehler zu ermitteln und auszubessern. Folgende kostenlose Tools helfen dabei:
- KLinkStatus (unter Linux)
Diese Software kann über die Linux-Programmverwaltung installiert werden und präsentiert sich wie folgt:
Nach der Eingabe der zu analysierenden Internetadresse (1), klickt man auf “Suche starten” (2). Je nach Umfang der Internetpräsenz kann die Analyse eine Weile dauern. Nach Abschluss des Analysedurchlaufs ermittelt man im unteren Bereich der Software URLs, die in der Spalte Status mit einem weiß-roten Kreuz gekennzeichnet sind. Über einen Rechtsklick mit der Maus auf den bemängelten Eintrag und einem weiteren Klick auf “Referrer-URL öffnen”, gelangt man direkt auf die Seite, auf der sich der “Broken Link” befindet.
- Xenu (für Windows)
Diese Software funktioniert genauso wie die zuvor beschriebene Software, weshalb wir uns weitere Ausführungen schenken und auf den Download bei Heise verweisen.
- Integrity (für Mac)
Da wir ausschließlich Linux und Windows nutzen, konnte diese Software von uns nicht getestet werden. Vermutlich unterscheidet sie sich aber auch nicht zu stark von den anderen Angeboten. Zur Übersicht im App-Store geht es hier entlang.
- Google-Webmaster-Tools (für alle)
Natürlich kommt kein ernstzunehmender Webmaster ohne Googles Webmaster-Tools zurecht. Hier erfährt man, wie Google die eigene Webseite sieht und wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. 404-Fehler werden auch hier angezeigt. Sobald die Fehler ausgebessert sind, sollte man über die Webmaster-Tools an Google melden, dass alles wieder ok ist, damit der Crawler wieder vorbei geschickt wird (s.u.). Natürlich kann man sich nun fragen, wozu man überhaupt die oben erwähnten Tools nutzen soll, wenn Google einem eh schon verrät wo es Probleme gibt. Es geht darum, erst garnicht negativ bei Google aufzufallen und zu zeigen, dass man seine Verlinkung im Griff hat. Sollte dies einmal nicht gelungen sein, geht man nach der Behebung des “Broken Links” so vor:
Über den Menüpunkt “Crawling” (1) auf der linken Seite geht es weiter mit dem Menüpunkt “Crawling-Fehler” (2). Im unteren Bereich der Seite auf den bemängelten Link (3) klicken und auf nachfolgender Seite bestätigen, dass der Fehler korrigiert wurde:
Fazit
Broken Links hat so gut wie jede Internetpräsenz hier und da mal. Die Gründe dafür reichen von Änderungen von Dateinamen (z.B. bei verlinkten PDF-Dokumenten) bis hin zum Umzug einer kompletten Domain. Man sollte in jedem Fall regelmäßig (wir empfehlen monatlich) die eigenen Seiten nach Linkfehlern durchsuchen. Gut, dass Sie nun die richtigen Tools dafür kennen.