Im zweiten Teil unseres Content-Management-System-Vergleichs bleiben wir bei der Optimierung der Seiten-Ladegeschwindigkeit. Dazu nehmen wir uns heute die sog. “.htaccess”-Datei vor. Diese Datei sollte im Hauptverzeichnis unserer Webseite liegen (in den meisten Fällen ist dies im Verzeichnis “htdocs”). Sollte dort noch keine “.htaccess”-Datei angelegt worden sein, muss diese nun in einem Editor erstellt werden (bitte einen HTML- bzw. Programmier-Editor benutzen, nicht Word). In die “.htaccess” kopieren Sie dann bitte nachstehenden Quellcode (ACHTUNG: Wenn bereits eine “.htaccess” im Hauptverzeichnis existiert, bitte diese lokal speichern und bearbeiten. Nachfolgender Code sollte ans Ende des Dateiinhalts kopiert werden.):
# Deflate Compression by MimeType
<IfModule mod_deflate.c>
<FilesMatch „\.(js|jpg|jpeg|gif|png|css|svg)$“>
ExpiresActive on
ExpiresDefault „access plus 1 month“
SetOutputFilter DEFLATE
</FilesMatch>
</IfModule>
Mit diesem Code komprimieren wir die Dateien auf dem Webserver, bevor sie an den Browser (des Besuchers) übertragen werden. Dadurch wird Datenvolumen minimiert und die Ladezeit verbessert. Im Hinblick auf Google bzw. SEO ist dieser Geschwindigkeitsvorteil wichtig, da Google anhand der Zufriedenheit seiner Nutzer Rückschlüsse auf die Qualität der jeweiligen Webseite zieht. Zur Verdeutlichung:
Angenommen 500 Googlenutzer finden pro Woche Ihre Webseite in den Suchergebnissen und Klicken auf den Eintrag, um sich auf Ihrer Webseite weitere Informationen zu beschaffen. Allerdings dauert diesen Besuchern der Aufbau Ihrer Seite im Browser viel zu lange, und sie klicken sich innerhalb weniger Sekunden wieder zurück zu den Google-Suchergebnissen. Für Google ist dies ein deutliches Signal dafür, dass die Besucher mit Ihrer Seite unzufrieden sind. Mit der Zeit wird Ihre Seite also schlechter in den Suchergebnissen platziert, um anderen (besseren, schnelleren) Webseiten eine Chance zu geben. Die Seiten-Geschwindigkeit ist also ein wichtiger Punkt bei der SEO-Optimierung Ihrer Webseite.
Um unseren CMS-Vergleich fortzuführen, haben wir bei allen Test-CMS (Drupal, Joomla, Typo3 und WordPress) die Komprimierung über die “.htaccess”-Datei eingeschaltet. Zusätzlich haben wir in den Code noch ein sog. Caching eingefügt. Dies bedeutet, dass der Browser sich den Inhalt der Seite merkt, damit dieser nicht bei jedem Folgebesuch neu übertragen werden muss. Auch das Browser-Caching erhöht die Ladegeschwindigkeit im Browser. Nachfolgend listen wir die aktuelle Punktezahl der verschiedenen Content-Management-Systeme im Google-Pagespeed-Test in vereinfachter Form auf:
Fazit
Im PageSpeed-Folgetest, nach ersten Anpassungen an der “.htaccess”-Datei, sieht das Vorläufige Ergebnis der 4 Content-Management-Systeme wie folgt aus:
Drupal: 75 + 79 + 92 = 246
Joomla: 79 + 95 + 90 = 264
TYPO3: 69 + 78 + 90 = 247
WordPress: 74 + 100 + 90 = 264
Vorläufig erster Platz: Joomla & WordPress
Vorläufig zweiter Platz: TYPO3
Vorläufig dritter Platz: Drupal
Damit wurden die Platzierungen aus unserem ersten Test bereits kräftig durchgemischt.
Wie geht es weiter?
In unserem nächsten Artikel werden wir erste Schritte unternehmen, um auf allen Content-Management-Systemen ein sog. responsive Design (passt sich automatisch an PC-, Tablet- und Smartphone-Browser an) einzubinden, damit auch in diesem Bereich möglichst gleiche Voraussetzungen für weitere Tests geschaffen werden.
Sollten Sie Fragen zur Optimierung Ihres Content-Management-Systems haben, kontaktieren Sie uns bitte.